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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 192

1911 - Erfurt : Keyser
— 192 — 67. Proklamation1) des Königs Friedrich Wilhelm Iii. an die Bewohner Erfurts nach dem Frieden von Ciliif. „An die Bewohner der Provinzen und Gebiete: Altmark. . Erfurt usw. Ihr kennt, liebe Bewohner treuer Provinzen, Gebiete und Städte, meine Gesinnungen und die Begebenheiten des letzten Jahres. Meine Waffen erlagen dem Unglück, die Anstrengungen des letzten Restes meiner Armee waren vergeblich. Zurückgedrängt an die äußerste Grenze des Reiches, und nachdem mein mächtiger Bundesgenosse selbst zu Waffenstillstand und Frieden sich genötigt fühlt, blieb mir nichts übrig, als dem Lande Ruhe nach der Not des Kriegs zu wünschen. Der Friede mußte, so wie ihn die Umstände vorschrieben, abgeschlossen werden; er legt mir und meinem Hause, er legt dem Lande selbst die schmerzlichsten Opfer aus. Was Jahrhunderte und biedre Vorfahren, was Verträge, was Liebe und Vertrauen verbunden halten, mußte getrennt werden. Meine und der Meinigen Bemühungen waren vergeblich, fruchtlos! Das Schicksal gebietet. Der Vater scheidet von den Kindern! Ich entlasse Euch aller Untertanenpflichten gegen mich und mein Haus. Unsere heißesten Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Eurem neuen Landesherrn! Seid ihm, was ihr mir wäret. Euer Andenken kann kein Schicksal, keine Macht aus meinem und der Meinigen Herzen vertilgen. Memel, den 24sten Jul. 1807. Friedrich Wilhelm." 68. Der Erfurter Ffirffenkongrefj. a) Ankunft der Kaiser zur Fürltenverfammlung in Erfurt. Vorbereitungen zum Empfang Napoleons: Napoleon hatte Erfurt zu dem Orte erwählt, an dem er sich mit den Mächtigsten der Erde zu einer Besprechung vereinigen wollte. Darum trafen schon einige Wochen vor ibm seine Beauftragten in der Stadt ein, um alles für seinen Empfang und den seiner erlauch teu Gäste vorzubereiten. Marschall Ondinot, der als Gouverneur nach Erfurt gekommen war, ließ die ansehnlichsten Häuser der Stadt in Beschlag nehmen und an den Türen mit „Maison del’empereur“ bezeichnen. Auch die Bürger selbst trafen verfchiedentliche Vorbereitungen zum Empfange des Kaisers. So wurden drei Ehrenpforten an der Grenze des Erfurter Gebietes, bei Gamstädt, vor dem Brühlertor und auf dem Anger, errichtet, und eben sollte an sie die letzte Hand gelegt werden, als der kaiserliche Befehl kam, alle kostspieligen Veranstaltungen bei seinem Einzug zu unterlassen. Nun blieb den Bürgern nichts anderes übrig, als sie wieder l) Wurde am 30. September 1807 bekannt gemacht.

2. Deutsche Geschichte - S. 152

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Das Zeitalter des Emporkommens Preuens 1648 1786. wijk beim Haag im Jahre 1697 abgeschlossen wurde. Die Reunionen gab er heraus, behielt aber Straburg. 166. Die Trkenkriege. In derselben Zeit setzte Kaiser Leopoldi. den Krieg mit den Trken fort, der langwierig war, aber zu groen Er-folgen fhrte. Der bedeutendste Feldherr sterreichs in diesem Kriege, zu-gleich einer der hervorragendsten Staatsmnner, die dem Hause Habsburg Prinz eugett. gedient haben, war Prinz Eugenvonsavoyen. Sein Vater war ein franzsischer General, seine Mutter eine Nichte Mazarins gewesen; er selbst hatte sich nicht entschlieen knnen Geistlicher zu werden, wie seine Eltern es wnschten, und war, da ihm Ludwig Xiv. den Eintritt in das franzsische Heer versagte, in sterreichische Dienste gegangen. Er war klein von Wuchs, aber ebenso tapfer wie umsichtig, khn und entschlossen, von reinem und hoch-sinnigem Charakter; bei den Soldaten war er, der edle Ritter" des Volks-liedes, in hohem Grade beliebt. Im Alter von vierunddreiig Jahren trug er bei Z e n t a an der Thei einen glnzenden Sieg der die Trken davon. 1699 wurde Frieden geschlossen; fast ganz Ungarn fiel damals an das Haus ?eichi?ch-sterreich. So entstand die sterreichisch-ungarische Gro-Uroim?te m 0 $ * / Zu der einst die Heirat Ferdinands I. den Grund gelegt hatte ( 93)X Preuens Erhebung zum Knigreiche und der spanische Crbfolgekrieg. 167. Die Erhebung Preuens zum Knigreiche. Kurfürst Fried-r i ch Iii. wnschte nichts mehr als sich die Knigskrone auf das Haupt setzen zu knnen. Jene Zeit legte mehr Wert als irgend ein anderes Zeitalter auf Formen, Rang und Titel. Nun war Brandenburg-Preuens Bedeutung in der Tat grer als die irgend eines anderen deutschen Staates, von Osterreich abgesehen. Zudem waren erst vor kurzem mehreren Nachbarfrsten wesent-liche Rangerhhungen zugefallen. Der prunkschtige und ausschweifende, durch seine Krperkraft berhmte Kurfürst August Ii. Der Starke von Sachsen war, nachdem er den evangelischen Glauben seiner Vter abge-schworen hatte und katholisch geworden war, von dem polnischen Reichstag zum König von Polen gewhlt worden; fr den wlfischen Herzog von Hannover war eine neunte Kur geschaffen worden, auch winkte ihm die Aussicht auf die englische Knigskrone. Kaiser Leopold war zunchst nicht geneigt, dem aufstrebenden Hause Hohenzollern eine solche Erhhung seines Ansehens zuzugestehen. Aber der Tod des kinderlosen Karl Ii. von Spanien stand bevor; und fr den drohenden Krieg um das spanische Erbe erschien es dem kaiserlichen Hofe vorteilhaft, sich die Hilfe der tapferen und bewhrten brandenburgischen

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 267

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 267 Friedrich Wilhelm mußte das endlich gut heißen. Denn je mehr Preußen verhöhnt worden war, desto stärker erhob es sich jetzt, auf Alles vorbereitet durch Männer wie Stein, Hardenberg, Gneisen au und Scharnhorst; jeder «stand und jedes Alter wetteiferten mit einander, Gut und Blut zum Kampf zu bieten. Auch die übrigen Völker Deutschlands frohlockten; nur waren die Hände der meisten Fürsten noch gebunden. Denn noch einmal erhob sich Napoleon mit Riesenkraft. Der Senat bewilligte ihm neue 350,000 Mauu, zu welchen später uoch 180,000 kamen; und so lieferte seine überlegene Zahl im Mai noch glückliche Treffen, wiewohl unter großen Verlusten. Unter dem Waffenstillstand vom Juni bis August 1813 aber vollendete Preußen seine Nationalbewasfnung; Schweden trat bei und vornehmlich Oesterreich, das ein entscheidendes Uebergewicht gab. Nun standen 482,000 Mann wider Napoleon; doch hatten die Verbündeten das Zusammenwirken erst zu lernen. Glänzend war der Sieg Blüchers au der Katzbach, 26. Aug., jetzt wußten die Preußen, was sie an ihrem Marschall Vorwärts hatten, und fortan stand die Sieges-hosfnnng fest. Auch andere Treffen fielen glücklich aus; und immer näher rückten die Heeresmassen um Napoleon zusammen, bis es bei L e i p z i g zu der denkwürdigen Völkerschlacht kam (16.—19. Oct.). Eine halbe Million Menschen waren bei einander, von denen an 100,000 sielen. Napoleon wurde vollständig geschlagen; nur ein Weg blieb ihm zum Rückzug offen. Da fielen die verbündeten Monarchen auf die Kniee und dankten Gott für den heißerrungenen Sieg. Unbeschreiblich war der Volksjubel, unter welchem Alexander und Friedrich Wilhelm, dann Franz in die Stadt einzogen. Mit 80,000 Mann rettete sich Napoleon über den Rhein. Er erzwang sich abermals die Erlaubniß, 300,000 Rekruten auszuheben; denn die Verbündeten eilten nun von drei Seiten nach Frankreich. So meisterlich sich auch der untergehende Kaiser noch wehrte, die Uebermacht war 12*

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 220

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
220 0bers und Nieder-Elsa, Sundgau, die Landamtschaft der 10 im Elsa gelegenen Reichsstdte . . . [toetbert genannt] und alle Drfer, die zu der-selben gehren, und bergeben sie dem allerchristlichen Könige und dem Reiche Frankreich..... 75. Es soll aber der König gebunden sein, an allen Orten die katholische Religion so zu erhalten, wie dies von sterreich geschehen tst, tttgletchen alle während dieses Krieges eingefhrten Neueruuaen abzuschaffen. 76. Viertens soll es dem allerchristl. Könige vermge des Kaisers und des Reichs Bewilligung fr immer freistehen, in der Festung Philippsburg des Schutzes wegen eine Besatzung zu halten, welche doch auf eine geziemende Zahl zu setzen ist, damit keinem Nachbar Verdacht entstehe; auch soll sie auf Frank-reichs Kosten erhalten werden. - Es soll auch dem Könige zu Lande und zu Wasser tm rm. Reiche ein freier Durchzug fr Soldaten, Proviant und das sonst Ntige erlaubt sein. 12. Artikels. 85. . . . Es sollen zwischen den Einwohnern der auf beiden Seiten des Rheins gelegenen Lnder Handel und Zufuhr, insonderheit aber die Schiffahrt auf dem Rhein, freigelassen und keinem Teil erlaubt sein, die auf- ober abfahrenden Schiffe zu hindern, unter welchem Vorwanbe es auch sei, nur so viel ausgenommen, als die gewhnliche Besichtigung der Waren ntig macht. Es soll auch nicht erlaubt sein, neue ungewhnliche Zlle und anbere Abgaben am Rhein anzulegen, sonbern jeher Teil soll mit den orbentlichen, unter der sterreichischen Regierung vor biesen Kriegen blichen Zllen sich begngen. Dieses ist abgehanbelt werben zu Mnster in Westfalen den 24. Oktober des Jahres 1648. 130. In Deutschland nach dem 30 jhrigen Kriege. A. Verwstungen auf deutschem Boden. 1. Quelle: Betkius, Excidium Gerrnaniae2). (Lateinisch.) bersetzung: Sb. Menzel, Gesch. der Deutschen. Stuttgart 1872. Bd. 2. S. 625. Anm. 3. Wie jmmerlich stehen eure groen Stbte. Da zuvor tauseub Gassen gewesen sinb, sind nun nicht mehr hundert. Wie elenb stehen die kleinen Stbte, die offenen Flecken! Da liegen sie verbrannt, zerfallen, zerstrt, ba weber Dach,' Gesparr, Tren ober Fenster zu sehen sind. Wie sinb sie mit den Kirchen um-gegangen? Sie haben sie verbrannt, zu Pferbestllen und Marketenderhusernge-macht, die Altre entweiht und die Glocken hinweggefhrt. Ach Gott, wie jmmerlich stehet es aus den Drfern! Man wandert bei zehn Meilen und stehet nicht einen Menschen, nicht ein Vieh, nicht einen Sperling, wo nicht an etlichen Orten ein alter Mann und ein Kind oder zwei alte Frauen zu finden. In allen *) Der Friede von Mnster enthlt wie der von Osnabrck 17 Artikel, von denen eine grere Anzahl mit letzterem bereinstimmt. ') Die Vernichtung Deutschlands.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 45. 46. 45. Lebensweise des Knigs. Nach dem zweiten Schlesischen Sanssouci. Kriege hatte sich der König bei Potsdam das Lustschlo Sanssouci gebaut, das er seitdem in jedem Sommer bewohnte. Hier hatte er einen Kreis geistvoller Männer, dem auch Voltaire vorbergehend angehrte, um sich versammelt. Als er aus dem Siebenjhrigen Kriege zurckkehrte, war er ein durch Sorge und Anstrengung frh gealterter und verbitterter Mann; die meisten seiner alten Freunde waren gestorben, neue gewann er sich nicht mehr. Hofhlt. Wie in der Staatsverwaltung, so herrschte auch in seinem Hofhalte die grte Sparsamkeit und Einfachheit; den weitaus grten Teil seines persnlichen Einkommens verwandte er zu Untersttzungen. Er pflegte die Musik und blieb der Poesie, Philosophie und Geschichte, seinen Lieb-lingsstndien, tren, bewahrte sich auch seine Vorliebe fr die franzsische Literatur und bemerkte darum kaum, da sich in Deutschland schon eine weit bedeutendere Dichtung zu entfalten begonnen hatte. Wie fremd er dem geistigen Leben der Nation gegenberstand, zeigt seine Schrift De la litterature allemande (1780). Seine Tagesarbeit und Arbeits-einteilnng war das ganze Jahr hindurch streng geregelt. Im Sommer besuchte er die Provinzen, nahm die auf Staatskosten unternommenen Arbeiten und Verbesserungen in Augenschein und besichtigte die Truppen. Im Winter bezog er das Stadtfchl zu Potsdam; einige Monate wohnte er in Berlin. Das Nene Palais, das er nach dem Siebenjhrigen Kriege erbaute, hat er nur selten benutzt. Zustnde in 46. Die erste Teilung Polens (1772). Seitdem Polen nach dem Wen- Aussterben der Jagellonen (1572) ein Wahlreich geworden war, geriet es allmhlich in vollstndigen Verfall. Dem unter sich bestndig uneinigen Adel und der Geistlichkeit gegenber war das Knigtum machtlos, der Staat also tatschlich eine Republik. Ein Brgertum, von dessen Bestnde das wirtschaftliche Gedeihen eines Volkes abhngig zu sein pflegt, hatte sich nicht entwickelt; die Bauern waren leibeigen und verkamen im Elend*). Staatsreligion war der (rmische) Katholizismus; alle Andersglubigen (Dissidenten") waren machtlos. Einmischung Nachdem schon zur Zeit Augusts Iii. Rußland seinen Einflu in Rulands, s0{en |mmer strker zur Geltung gebracht hatte, strebte Katharina Ii; danach, das Land in einen russischen Schutzstaat zu verwandeln. Sobald ihr Gnstling Stanislaus Poniatowski zum König erhoben worden war (1764), wurde an den Reichstag der Antrag gestellt, den Dissidenten freie Religionsbung und Zutritt zu den ffentlichen mtern zu gewhren. Die leidenschaftliche Zurckweisung dieses Antrages rief den Zusammenschlu der einander feindlichen Parteien zu zwei Adelsbndnissen und endlich den offenen Brgerkrieg hervor. Diese Wirren gaben Rußland Gelegenheit, seine Truppen in Polen einrcken zu lassen. Als sich auch die Trkei einmischte und Rußland angriff, erlitt sie schwere Niederlagen. *) Vgl. die Schilderung gallischer Zustnde bei Csar bell. Gall. Vi, 13.

6. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

7. Napoleon I. - S. 81

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 81 — eingefallen; wir wollen uns aufmachen und kämpfen." Doch an Soldaten fehlte es dem ausgesogenen Frankreich, so wurden halbe Knaben auch aus royalistisch gesinnten Landesteilen zu Kriegern gepreßt; an Geld fehlte es dem bankerotten Lande, so wurde es überall genommen. Napoleon gab 53 Millionen Franken aus seiner Privatschatulle und nahm aus der Kasse seiner vorsorglich sparsamen Mutter. An Zeit fehlte es ihm, der von der Zeit das erhoffte, was er allein nicht mehr erzwingen konnte, die Wiederkehr seines Glückes; so wurde der Kongreß Zn Chatillou eröffnet, auf dem Coulaineourt, während sein Kaiser selbst im Felde lag, über den Frieden mit den Alliierten verhandelte, um die Verbündeten hinzuhalten und zu trennen. Bei La Rothiöre war der Kaiser von den Preußen, die auch jetzt alle Arbeit leisten mußten, besiegt worden; er hätte seinen Kaiserthron retten können durch einen Frieden, der Frankreich verkleinerte. Berthier riet ihm zum Frieden, er aber antwortete zornig: „Was? Sie wünschen, daß ich einen solchen Frieden unterzeichne und dadurch meinen Krönungseid mit Füßen trete? Unerhörtes Unglück kann mir wohl das Versprechen abringen, meinen eigenen Eroberungen zu entsagen; aber diejenigen aufzugeben, die vor mir gemacht sind —- niemals! Gott bewahre mich vor solcher Schmach!" Es ist doch nicht die Verblendung eines Größenwahnsinnigen, die ihn verhinderte, Frieden zu schließen; es war die Erkenntnis von der Unsicherheit seines Thrones ohne seinen Ruhm, und es war heldenhafter Sinn, den wir beim Fallenden freudig anerkennen. Das Kriegsglück war ihm noch einmal hold. In den Marneschlachten siegte er über Blüchers getrennt marschierende Haufen. „Ich habe 30 bis 40 000 Gefangene gemacht," schrieb er triumphierend an Conlaineourt, „ich habe 200 Kanonen erbeutet, eine große Anzahl Generale sind in meine Hände gefallen; ich habe mehrere Armeen fast ohne einen Schwertstreich vernichtet. Gestern habe ich Schwarzenbergs Armee einen Riegel vorgeschoben und hoffe noch, diese zu vernichten, bevor sie meine Grenzen wieder überschritten hat." Das' war Verblendung, aber es war die Verblendung des Sieg- Pauls, Napoleon. g

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 189

1861 - Münster : Coppenrath
189 Protectors (Schutzherrn). Mit Würde und Festigkeit be- nahm er sich auf diesem neuen Posten. Er arbeitete unabläs- sig an der inneren Wohlfahrt des Landes und erhob in kurzer Zeit Englands Seemacht zu einer der größten und furcht- barsten von ganz Europa. Von ihm ward schon im Jahre 1691 die berühmte Navigations- oder Schifffahrtsacte erlassen, welche den fremden Nationen nur die Einfuhr selbst erzeugter Producte auf eigenen Schiffen nach England ge- stattete und somit den Holländern ihren wichtigsten Zwischen- handel vernichtete. Und als es hierüber zum Kriege kam, war er es wieder, der die so mächtigen Holländer, die damals an Martin und Cornelius Tromp, Vater und Sohn, und an Ru- pter die ausgezeichnetsten Seehelden hatten, zu einem Frieden zwang, gemäß welchem die holländischen Schiffe vor den bri- tischen die Flagge streichen mußten. Auch im Kriege gegen Spanien siegte die englische Flagge und eroberte Jamaica und Dünkirchen. Ueberall wurde Cromwcll's Name mit Ruhm ge- nannt. In England bot das neue Parlament dem gefeierten Helden sogar den Königstitel an, den er aber ablehnte, viel- leicht aus Furcht vor Cäsar's Schicksal. Jedoch alle äußere Macht und aller äußerer Glanz kön- nen nicht glücklich machen, wenn der innere Friede fehlt. Der Verrath an seinem Könige lag schwer auf seiner Seele und quälte ihn mit steigender Angst. Ueberall glaubte er sich von Mördern umlauert, deren Dolche ihm die angemaßte Herrschaft wieder entreißen wollten; mit argwöhnischem Blicke prüfte er jeden Anwesenden. Er fuhr nie ohne Wache aus und kehrte nicht leicht auf demselben Wege zurück, den er gekommen war. Unter seiner Kleidung trug er einen Panzer und schlief selten zwei Nächte nach einander in demselben Zimmer, damit Keiner wisse, wo er sich besinde. Von einem so sorgenvollen Leben befreite ihn endlich der Tod, gerade an seinem Geburtstage, der ihm stets ein Glückstag gewesen, am 3. September 1658, in einem Alter von neun und fünfzig Jahren.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 108

1861 - Freiburg : Herder
108 Geschichte der neueren Zeit. § 284. Der Kaiser kehrte im Winter 1788 krank aus dem türki- schen Feldzuge heim, während der besseren Jahreszeit von 1790 jedoch schien sich seine Gesundheit wieder herzustellen, aber mit dem Winter kehrte das Leiden zurück und brachte dem Kaiser am 20. Februar 1790, im 49. Jahre seines Alters, den Tod. Leopold ii. Josephs Bruder Leopold Ii. unterwarf die trotzigen Belgier mit r°. ^Waffengewalt, verhängte aber keine Verfolgung und stellte die alte * Ordnung der Dinge wieder her. Frankreich von 1715—1774. Die Nkztntschast des Herzogs Philipp von Orleans (1715—1723). § 285. Nach Ludwigs Xiv. Tode (1715) regierte bis zur Voll- jährigkeit des Thronerben Ludwigs Xv. (Urenkel von Ludwig Xiv., geb. 1710) der Herzog Philipp von Orleans, ein talentvoller aber lasterhafter Mann, daher von sehr nachtheiligem Einfluß auf die öffentliche Sittlichkeit. Unter seinem Schutze errichtete der Schotte Law eine Bank und eine Handelsgesellschaft, welche nach einem schwin- delhaften Betriebe durch ihren Sturz einige tausend Familien arm machte (1716—1720). Ludwig Xv. (1723-1774). § 286. Der junge König war nicht ohne Talent, liebte aber die Thätigkeit und Sorgen der Regierung nicht, überließ sie deßwegen seinen Ministern und Günstlingen, sich selbst dem Vergnügen und den Lüsten. Längere Zeit noch machte sich Frankreichs Einfluß auf den Gang der Dinge mit großem Nachdrucke geltend; so erwarb es z. B. durch den polnischen Thronfolgekrieg die Anwartschaft auf Lothrin- gen, durch den österreichischen Erbfolgekrieg aber wenigstens Waffenruhm, da gleichzeitig die französischen Admirale ehrenvoll, wenn auch zuletzt unglücklich gegen die englischen fochten. Im siebenjährigen Kriege da- gegen litt die französische Waffenehre bedeutend Noth, wie auch der Landkrieg in Nordamerika mit den Engländern sowie der Seekrieg 1763. unglücklich endete und Frankreich Kanada mit Kap Breton kostete. Später sank das Ansehen Frankreichs dergestalt, daß es Polens Thei- lung nicht hinderte und als Ludwig Xv. am 10. Mai 1774 starb, war der finanzielle und sittliche Zustand des Landes gleich sehr zerrüttet. England von 1714—1775. § 287. Während der Kämpfe auf dem europäischen Festlande sah sich England durch seine insulare Lage vor großen feindlichen Heeren gesichert und benutzte diese Stellung, um keine der Kontinentalmächte zu einem entschiedenen Uebergewichte gelangen zu lassen, während es selbst nach der Herrschaft über das Meer und nach dem Welt- handel, sowie nach dem Besitz der wichtigsten Kolonien und Stationen eben so ausdauernd als kühn strebte. § 288. König Georg I., der erste englische König aus dem Hause bis 1724. Hannover, half 1718 Spanien zum Frieden nöthigen, Georg Ii. @C0t?724 führte mit der gleichen Macht einen glücklichen Seekrieg (1739), unter- bis 1760. stützte im österreichischen Erbfolgekriege Maria Theresia mit Nach-

10. Geschichte für sächsische Schulen - S. 113

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 113 — I bei Kunersdorf in der Neumark. Mutlos geworden durch diese Niederlage, gab er seinem Kommandanten in Dresden Weisung, die von den Österreichern hart bedrängte Stadt aufzugeben. Gern hätte er sie später wiedergehabt. Deshalb sandte er den General Finck, um sie wiederzugewinnen. Aber bei dem Dorfe Maxen südlich von Dresden wurde dieser von Daun eingeschlossen und mit seinem ganzen 11000 Mann starken Heere gefangen („Finckenfang bei Maxen"). Im Sommer 1760 rückte Friedrich selbst heran, um Dresden den Laster- 1760 reichern zu entreißen. Es begann nun eine furchtbare Beschießung der Stadt. Über 400 Häuser und fünf Kirchen sanken in Schutt, nur das feste Gewölbe der Frauenkirche war nicht zu erschüttern. Ms dann ein österreichisches Entsatzheer anrückte, mußte Friedrich die Belagerung aufgeben, ohne etwas erreicht zu haben. Endlich lächelte ihm wieder das Glück. Aber Glück machte ihn nicht übermütig, und harte Schläge beugten ihn nicht nieder. Bei Freund und Feind war der Eindruck feiner Persönlichkeit gewaltig, und noch während des Krieges nannte man ihn den Großen. Nach siebenjährigem Kriege starb die russische Kaiserin Elisabeth, seine erbitterte Feindin, und ihr Nachfolger schloß mit Friedrich ein Bündnis. Bald darauf bequemte sich auch Maria Theresia zum Frieden. Erwurde 1763 in dem Jagdschlösse Hubertus-- 1763 bürg bei Oschatz geschlossen; Friedrich behielt ganz Schlesien. Preußens Stellung als Großmacht war in furchtbar schwerem Kampfe gerettet. Stolz war jeder Preuße auf feinen Namen und auf feinen großen König, dessen Bild sich in jeder Hütte fand. England und der Siebenjährige Krieg. Im Schlesischen Kriege trat England auf Friedrichs Seite und zahlte ihm Unterstützungsgelder. Das war für das arme Preußen sehr wichtig. Gegen Schluß des Krieges aber, als Friedrich in größter Not war, kündigte England den Bündnisvertrag und ließ den König im Stich. — England hatte den größten Nutzen vom Kriege. Während Frankreich in Mitteleuropa beschäftigt war, konnte es dessen Kolonie Kanada in Amerika und die afrikanischen Besitzungen am Senegal erobern und die eigene Seeherrschaft festigen. 4. Teilung Polens. Unter allen Feinden Friedrichs hatten sich die Russen am gefährlichsten erwiesen. Er suchte daher jetzt deren Freundschaft und schloß ein Bündnis mit der Kaiserin Katharina Ii. Diese war sehr ländergierig und hatte ihr Auge besonders auf das zerrüttete Polen geworfen, das damals ohne König war, denn König Friedrich August Ii. (f. S. 109) war kurz nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges gestorben. Ehemals war Polen das mächtigste Reich in Osteuropa. Als es dann aber ein Wahlreich wurde, schwand das Ansehen des Königs von Polen immer mehr; denn jeder neue König mußte dem Adel größere Vorrechte einräumen, und so regierte dieser bald ganz allein das Land. Auf den Reichstagen ging es drüber und drunter. Dazu führte der Adel ein äußerst üppiges und verschwenderisches Leben, so daß er in tiefe Schuldenlast geriet. Die Bauern aber waren die Leibeigenen ihrer Herren. In elenden Holz-und Lehmhütten wohnten sie mit ihrem Vieh zusammen. Ihre zerlumpten Kleider starrten von Schmutz. Nur die Peitsche des Herrn trieb sie zur Arbeit für ihn an; für sich und ihre Kinder konnten sie nichts erwerben. Die einzige Freude der Männer und Weiber bestand betritt, daß sie allsonntäglich in der Schenke, die der Gutsherr unterhielt, beim Klange der Geige im Branntweinrausche das Elend ihres Lebens zu vergessen suchten. Immer größer wurde der Einfluß Rußlands aus das zerrüttete Reich. 1772 1772 schloß es mit Preußen und Österreich einen Vertrag, infolgedessen jeder dieser Geschichte für sächsische Schulen. g
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